Zu einer gesunden Umwelt gehört auch ein umfassender Tierschutz, der die Nachhaltigkeit und das Tierwohl in den Mittelpunkt der landwirtschaftlichen Produktion stellt. Obwohl Österreich im europäischen Vergleich hinsichtlich des Tierschutzes als ein recht fortschrittliches Land betrachtet werden kann, wird an zu vielen Stellen noch immer das wirtschaftliche Interesse über das Wohl der Tiere gestellt. Ein Beleg dafür ist beispielsweise die Masthaltung von Schweinen, die sich in Österreich nur an dem Mindestmaß der EU-Tierhaltungsverordnung von 2008 orientiert und das Tierwohl bei Nutztieren der wirtschaftlichen Nutzung unterordnet.1 Auch nach der 2017 erfolgten Novelle zum österreichischen Tierschutzgesetz gibt es unter anderem keine klare Regelung für die betäubungslose Kastration von Ferkeln und die Enthornung von Kälbern, was mit einem gewissenhaften Tierschutz nicht vereinbar ist.2 Das Tierschutzmanagement der Landesregierung hat bisher keine Antworten auf die vorhandenen Probleme geliefert und stagniert in Handlungslosigkeit.
»Xi – Chance Zukunft« ist davon überzeugt, dass eine produktive Landwirtschaft nicht zu Lasten des Tierschutzes gehen muss, sondern dass beide Faktoren gemeinsam vorangetrieben werden können. Vorarlberg hat das Potential, eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Landwirtschaft einzunehmen und das wollen wir nützen.
Aus diesem Grund setzen wir uns für ein Ende der grausamen Tiertransporte von österreichischen Nutztieren in Drittstaaten ein, wie es zum Beispiel 2018 bei österreichischen Rindern auf dem Weg in die Türkei dokumentiert wurde.3
Außerdem fordern wir einen Stopp von überzüchteten »Turbokühen« und der daraus resultierenden Milchüberproduktion. Statt einer Landwirtschaft, die auf Überzüchtung und Massentierhaltung basiert, wollen wir die umweltfreundliche Haltung von Zweinutzungsrassen, die sowohl der Fleischgewinnung, als auch der Milchproduktion dienen können, fördern.